Wann

Fr., 01.07.2022 - Sa., 02.07.2022    
1. Tag: 10.00 bis 18.00 Uhr
2. Tag: 09.00 bis 17.00 Uhr
16 Unterrichtseinheiten

Buchungen

Buchungen geschlossen

Wo

Filmquartier Wien
Schönbrunner Str. 31, Wien, Wien, 1050

Referent/in

Dr. Jan Gysi

Veranstaltungstyp

Karte nicht verfügbar

Zielgruppe

  • PsychotherapeutInnen – das Seminar entspricht den Fortbildungsrichtlinien des BMG
  • ÄrztInnen mit PsyIII-Diplom – es werden 16 fachspezifische DFP Punkte angerechnet
  • Klinische PsychologInnen – es werden 16 EH vom BÖP angerechnet
  • MusiktherapeutInnen in eigenverantworlicher Ausübung

Inhalte im Überblick

Zur Diagnostik und Behandlung von Traumafolgestörungen wurden in den vergangenen zwei Jahrzehnten enorme Fortschritte erzielt. Als Folge davon wurden in der ICD-11 wesentliche Veränderungen eingeführt (Publikation deutsche Übersetzung 2022/2023). Angesichts der Fülle an neuen Erkenntnissen in der Psychotraumatologie kann die Übersicht über die verschiedenen posttraumatischen Symptome und Störungen jedoch herausfordernd sein.

Zur vereinfachten Übersicht wird in diesem Seminar eine Diagnostik entlang von 5 Achsen vorgestellt, basierend auf der ICD-11 und aktueller Forschung zu Traumafolgestörungen:

  • Achse I: Persönlichkeitsstörungen nach ICD-11 (u.a. mit Borderline-Muster)
  • Achse II: Spezifisch belastungsbezogene Störungen nach ICD-11: Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS), komplexe PTBS, andauernde Trauerstörung, Anpassungsstörung
  • Achse III: Strukturelle Dissoziation der Persönlichkeit: Dissoziative und partielle dissoziative Identitätsstörung nach ICD-11
  • Achse IV: Dissoziative Symptome: Dissoziativ-neurologische Symptomstörung, Depersonalisations-Derealisationsstörung, dissoziative Amnesie, u.a.
  • Achse V: Komorbide Störungen: Essstörungen, Sucht, Zwang, ADHS, und andere

Themen:

  • Grundlagen zur Entstehung posttraumatischer Störungen, von Bindungstraumati- sierungen zu Monotrauma bis zu schweren dissoziativen Störungen
  • Diagnostik nach multiaxialem Trauma-Dissoziations-Modell nach ICD-11:
    • Kapitel „Spezifisch belastungsbezogene Störungen“ (6B4): posttraumatische Belastungsstörung (PTBS), komplexe PTBS (kPTBS), Anhaltende Trauerstörung, Anpassungsstörung
    • Kapitel „Dissoziative Störungen“ (6B6): Dissoziative Identitätsstörung (DIS), partielle DIS, dissoziativ-neurologische Symptomstörungen, Depersonalisations-Derealisationsstörung, Dissoziative Amnesie. Zusätzlich: Imitierte und falsch positive DIS
    • Pesönlichkeitsstörungen, Borderline-Muster
    • Komorbide Störungen
  • Differentialdiagnosen, insbesondere:
    • Affektregulationsprobleme: kPTBS, Borderline-Muster, bipolare Störung, ADHS, pDIS/DIS
    • Stimmenhören: DIS, Schizophrenie, u.a.
  • Fragebögen: Trauma und Dissoziative Symptome Interview (TADS-I, nach Boon & H. Mathess), International Trauma Questionnaire (ITQ), und andere
  • Verstehen von Traumadiagnostik als Prozessdiagnostik
  • Grundlagen für Berichte an Versicherungen, Krankenkassen, Strafverfolgungs- und Migrationsbehörden, und andere; Besonderheiten bei der Begutachtung

In diesem zweitägigen Seminar wird eine strukturierte Erfassung von Traumafolgestörungen aufgezeigt, basierend auf dem «Trauma- und dissoziative Symptome Interview» von S. Boon und H. Matthess (TDS-I). Die verschiedenen differentialdiagnostischen Überlegungen zu Borderline-Muster (nach ICD-11), Schizophrenie und anderen psychiatrischen Störungen werden unter anderem mit Hilfe von Tabellen vorgestellt. Wichtig ist immer wieder der Bezug zur Praxis mit dem Transfer zur Behandlungsplanung.

Literatur:

Das Seminar basiert auf dem Fachbuch von Jan Gysi: «Diagnostik von Traumafolgestörungen – Multiaxiales Trauma-Dissoziations-Modell nach ICD-11», Hogrefe Verlag, 2020

Teilnahmevoraussetzungen:

Das Diagnostikseminar ist sowohl auf EinsteigerInnen wie auch auf Fortgeschrittene ausgerichtet. Dies gelingt, indem zB. mit ausführlichen Übersichtstabellen gearbeitet wird, die später im Selbststudium zur Vertiefung verwendet werden können. Dieses Seminar kann unabhängig von den weiteren Seminaren besucht werden. Der Fokus liegt auf Wissensvermittlung und Besprechen von eigenen Fällen zur Verbindung von Theorie und Praxis.

 

Teaser-Video für dieses Seminar von Herrn Dr. Jan Gysi:

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