Wann

Fr., 30.04.2021 - Sa., 01.05.2021    
1. Tag: 10.00 bis 18.00 Uhr
2. Tag: 09.00 bis 17.00 Uhr
16 Unterrichtseinheiten

Buchungen

Buchungen geschlossen

Referent/in

Dr. Ljiljana Joksimovic

Veranstaltungstyp

Zielgruppe

  • PsychotherapeutInnen – das Seminar entspricht den Fortbildungsrichtlinien des BMG
  • ÄrztInnen mit PsyIII-Diplom – es werden 18 fachspezifische DFP Punkte angerechnet
  • Klinische PsychologInnen – es werden 18 EH vom BÖP angerechnet
  • MusiktherapeutInnen in eigenverantworlicher Ausübung
  • Helferberufe in der Flüchtlingsarbeit

Inhalt

Der Bedarf an kultur- und diskriminierungssensibler psychotherapeutischer Arbeit wächst.

Obwohl Migration und Flucht schon immer und ständig stattfinden und seit jeher unsere Gesellschaften prägen, werden in migrierte und geflüchtete Menschen und deren Nachfolgegenerationen regelmäßig Stereotype projiziert. Diese entstehen beispielsweise aufgrund von soziokulturellem Hintergrund, einer Sprachbarriere, Religion oder anderer Hautfarbe und implizieren im Vergleich zur Mehrheit oft das Erlebnis der Nichtzugehörigkeit und einer wahrgenommenen Fremdheit.

Die erlebte sprachliche und kulturelle Entwurzelung, verlorene Beziehungen und historisch-biographische Traumata werden so schwer bewältigt und weitergegeben. Die Erfahrungen von Diskriminierung, Ausschluss und Rassismus werden transgenerationell übertragen. Nicht zuletzt deshalb wächst der Bedarf an Psychotherapie auch in Nachfolgegenerationen. Diese spezifischen Belastungen müssen in psychotherapeutischen Behandlungen im transkulturellen Kontext berücksichtigt werden, auch wenn sie gängigen Krankheitsbildern per se nicht ohne weiteres zuzuordnen sind. In der klinischen Praxis und in wissenschaftlichen Untersuchungen werden auf Seiten von Therapeuten im Umgang mit diesen Themen Unsicherheiten beobachtet, welche sich negativ auf die therapeutische Beziehung und den Behandlungserfolg auswirken.

Im Seminar werden hilfreiche und praxisorientierte Anwendungsmöglichkeiten des mentalisierungsbasierten Behandlungsansatzes im transkulturellen Kontext dargestellt. Dieser Ansatz fokussiert die emotionalen Zustände desSelbst und des Anderen und gegenseitiges Verständnis dafür. Es wird dargestellt, wie durch eine verbesserte Mentalisierungsfähigkeit von Therapeuten und Patienten Schwierigkeiten und Missverständnisse aufgelöst werden können. Ebenso wird thematisiert  wann kulturelle Unterschiede, Sprachprobleme und soziokulturell bedingte Interpretationen und Bewertungen von Krankheitssymptomen eine Modifikation diagnostischer und traumatherapeutischer Verfahren notwendig machen. Es werden allgemeine und spezifische mentalisierungsfördernde Interventionen an konkreten diagnostischen und therapeutischen Fallbeispielen bei akuter und komplexer Traumatisierung und bei Komorbiditäten in Form dissoziativer, somatoformer und auch psychotischer Symptombilder aufgezeigt. An zahlreichen Auszügen aus Therapiestunden, Videoaufzeichnungen, etc. wird mentalisierungsbasierte therapeutische Arbeit, die zeitgleich Integrationsarbeit sein kann, konkretisiert und geübt. Hierbei werden Hilfen für den Umgang mit verschiedenen Situationen gegeben, wie z.B.:

– unterschiedliche gegenseitige Erwartungen

– voreilige gegenseitige stereotype Interpretationen

– intensive Stressreaktionen

– aggressive bzw. aggressiv wirkende Verhaltensweisen

Dabei soll es genug Raum geben für Fragen der Seminarteilnehmer.
Methodisch kommen Theorievermittlung, Fallbeispiele, Videomaterial und Übungen zum Einsatz.

 

 

Wir möchten Sie darauf aufmerksam machen, dass wir unsere Seminare auch 2021 – soweit die Corona-Situation das zulässt – als Präsenzveranstaltungen planen.

Wenn die gesetzlichen Bestimmungen die Durchführung in Präsenz nicht zulassen, wird entweder auf Webinar umgestellt oder das Seminar wird verschoben.

Bei Umstellung auf Webinar kann kostenfrei storniert werden.

Buchungen

Buchungen sind für diese Veranstaltung geschlossen.